Paradiese – bevor der Mensch die Weltbühne betrat
Paradiesisch ist für mich eigentlich alles, was die Natur bisher hervorgebracht hat und auch zu schaffen vermag. In Paradiesen kann sich die Pflanzen- und Tierwelt voll entfalten und weiterentwickeln. Natürlich soll auch der Mensch als Teil der Natur den Garten Eden, wo Milch und Honig fließen“, genießen dürfen.
Rössler Erich
Nach über viele Jahrzehnten im Gemeindeverwaltungsdienst mittlerweile in Pension. Die freie Natur bot ihm den nötigen Ausgleich zur sitzenden Berufsausübung. Widmet sich in Praxis und Theorie naturbezogenen Themen.
Kontakt: Roggstraße 2, 9554 St. Urban, Tel. 0680/2079520, e_rich@a1.net
Aber anstatt in Harmonie mit der Natur zu leben, hat der Mensch die Natur gehörig ausgebeutet, viele Paradiese hier auf Erden empfindlich gestört und teilweise auch vollkommen zerstört. Immer häufiger erreichen uns Schreckensnachrichten wie die Zerstörung von Regenwäldern (unglaublich, aber wahr: je Stunde fallen 14 km² Regenwald unwiederbringlich zum Opfer), vom Zerstören von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere, vom Artensterben, vom Klimawandel, vom Abschmelzen der Pole und und und …
Wer glaubt, diese Schauplätze (Pole, Urwälder usw.) befänden sich weit weg von hier und berührten uns gar nicht, irrt. Klimawandel ist ein globales Problem und macht auch vor unserer Haustür nicht Halt. Zum Kuckuck! So ist beispielsweise auch der Rückgang der Kuckuchs-Population auf den Klimawandel zurückzuführen, denn viele seiner Wirtsvögel ziehen nun wegen der Klimaerwärmung rund zehn Tage früher als der Kuckuck vom Süden zurück. Er findet daher immer seltener die Gelegenheit, seine Kuckuckseier von den Wirtsvögeln ausbrüten zu lassen. Sollte also eines „schönen“ Tages der uns im Frühling so vertraute und viel besungene Ruf des Kuckucks immer seltnerer hören sein, dann muss man sich allen Ernstes fragen, wohin das wohl noch führt und schließlich, ob er tatsächlich Realität wird, „Der stumme Frühling“ (Öko-Buchklassiker von Rachel Carson).
Erwiesenermaßen sind die Klimaprobleme hauptsächlich von Menschen unserer Generation und ein paar weniger Generationen vor uns verursacht worden, vielfach aus Unwissenheit über Auswirkungen deren Tuns. Nun gilt es, Aufklärungsarbeit zu leisten, Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren und zu motivieren, im Rahmen ihrer Möglichkeit der Klimaveränderung entgegenzuwirken und ganz allgemein der Natur wieder zu ihrem REcht zu verhelfen.
Vorsichtiger Optimismus ist angesagt
Wir können gegensteuern und vieles wieder gutmachen. Gute Beispiele für gegensteuerungsmaßnahmen gibt es aus Wissenschaft und Forschung. Auch hier gibt es sie, die Visionäre und Macher. Einer davon ist der Tasmanier Bill Mollison. Er hat den Begriff Permakultur (permanet agriculture) geprägt und viele Bücher zu dem Thema geschrieben. Für diese Vision und das Aufzeigen ihrer Realisierung wurde Bill Mollison 1981 der Alternative Nobelpreis verliehen. Er lieferte die kurz und treffend formulierte Definition „Permakultur ist unser WEg zum Paradies auf Erden“. Permakultur findet weltweit starke Verbreitung. Reichhaltige Informationen und Bildungsangebote dazu sind über das Internet erhältlich, in diesem Fall der „direkte Draht“ zum Paradies. Siehe auch folgende Website.
Wasser ist Leben
Ein Punkt des umfangreichen Permakultur-Gedankengutes ist es, Wasser so lange wie möglich am Grundstück zurückzuhalten und es vielfältig zu nutzen. Wenn keine eigenen Quellen vorhanden sind, kann das segensreiche Regenwasser aufgefangen und gespeichert werden. Man stelle sich beispielweise die jährliche Niederschlagsmenge Östereichs von durchschnittlich rund 900 mm (fast ein Meter Höhe) einmal bildlcih vor. Nicht all dieses kostbare Nass muss sofort „den Bach hinunter gehen“. Wasser ist Garant für Fruchbarkeit und nützlich für die Schaffung von Paradiesen aus Menschenhand. Paradiese für Pflanzen, Tiere und selbstverständlich auch für úns Menschen.
Mein noch namenloses „Paradies“
Stolz bin ich, ein Grundstück von einem hektar Größe mein Eigen nennen zu dürfen, und froh binich, dass dieses Grundstück topographisch so reich strukturiert ist. Im Mittelkärntner Raum auf einer Seehöhe zwischen rund 582 und 642 m. ü. M. gelegen, besteht es aus ebener Fläche mit angrenzenden Bach, aus einer indealerweise nach Südwesten neigenden Hangfläche, einem Mischwald, einer Felswand und aus einer Bergkuppe. Genug Spielraum also für Gestaltungen und Schaffung klienräumiger, naturnaher Biotope, für Paradiese aus zweiter Hand.
Auf der ebenen Fläche befinden sich Wohnhaus, Wiese und Garten. Der Boden ist teil schotterig,, überwiegend tiefgründig und fruchtbar. In diesem Bereich realisiert und/oder geplant sind folgende Detailprojekte: Kräuterspirale, Wildbienenhotel, Weidegarten für Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln und Co. Garten mit Duftpflanzen, Gemüse und Kräutern, bunt gemischte Beeren-Naschhecke, Hügelbeet, Weinreben mehrerer Sorten. Ameisenhügel, Totholzhaufen mit Igelbehausung, Feuchtbiotop, LandArt, Windräder und vieles mehr. Die vorhandenen Wiesenflächen werden von einem Pferdeliebhaber enfühlsam bearbeitet und liebevoll zur Heuernte genutzt.
Die „essbare Landschaft“ befindet sich auf der darüber gelegenen Hangfläche. Wer auf ausgewogene Ernährung achtet, weiß, dass ein entsprechend hoher Anteil an Obst und Gemüse zur Aufrechterhaltung seiner Gesundheit wichtig ist. Bei der bepflanzung wurden und werden vielfältige Obstarten und Obstsoerten ausgewählt, deren Früchte in Summe den Gabentisch mit einer paradiesischen Vielfalt bereichern. Es sind ausgewählte Obstgehölze, die hier in freier Natur gedeihen und pflegeleicht sind. Deren Früchte und Beeren sind in Supermarktregalen praktisch nicht erhältlich, weil manchmal zu klein oder zu wenig schön. Dafür punkten sie mit guten Aromen. Steinobstraritäten stellen vorerst einen gewissen Schwerpunkt meiner Sammelleidenschaft dar. Alles braucht natürlich seine Zeit, bis investierte Zeit und Mühe im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen.
Diesen Beitrag entnahm ich aus dem Buch „Das Herz von Kärnten – Vom Steinbruch zur Naturgartenvision“ und wurde vom Autor auch für dieses Blog freigegeben.
Am 12. November 2009 von Albert
Kategorie: Autor(inn)enbeitrag, Dorf und Stadt, Kräuter, Kulinarik, NaturWaldgarten, Wirtschaft
[…] und Permakulturlernraum vor der Haustür. 1 ha groß, ist mit vielfältigen Landschaftsformen gesegnet: ebene […]