Schutz – Erholung – Erziehung

Die Natur in der Kunst – die Kunst in der Natur, von Lisa Fantic

Ersteres wird sicher von jenen bejaht, denen die Bilder und Gemälde von Paul Ce`zanne (1839-1906), Claude Monet (1840-1926) sowie Jakob Alt (1789-18 72) und dessen Söhnen Rudolf (1812-1905) und Franz (1821-1914) – um nur wenige zu nennen – bekannt sind.

Lisa Fantic

Neben der hauptberuflichen Tätigkeit in einem Foto- und Medienarchiv beschäftigt sie sich mit der „Licht- und Schattenmalerei“, sprich der Fotografie. Sucht Anregungen und Inspiration bei den Aufenthalten in der Natur. Malkörper und -techniken werden nach Bedarf benutzt und auch gemixt.
Kontakt: http://www.artdesignandmore.com

Monet hat auf seinen unzähligen Reisen immer wieder die Natur und die jeweilige Landschaft zum Inhalt seiner Bilder gemacht. Schlussendlich kaufte sich der Impressionist ein malerisches Grundstück in Ginverny, einem weit abgelegenen Vorort von Paris und widmete sich ganz der Gestaltung seines eigenen Naturgartens. Monet malte immer wieder Details aus seinem Garten. In diesem persönlichen Paradies legte er einen großen Wassergarten inklusive riesigem Seerosenteich an. Dieser war eines der Lieblingsmotive Monets. Zweifellos kann man Monets Garten als dessen lebendigstes Kunstwerk bezeichnen und sich von dem einen oder anderen Detail bei der Gestaltung eines eigenen Wohlfühlgartens inspirieren lassen.

Bei „Kunst und Natur“ scheiden sich oft die Geister. „Natur in der Kunst“ ja, aber umgekehrt? Entweder lässt die Natur selbst etwas sehr Kunstvolles entstehen oder Landschaftsgärtner und Architekten helfen mit künstlerischen Ideen etwas nach. Ein wunderbares Beispiel sind für mich prachtvolle Gartenanlagen. Seinen es nun die weitläufingen herrschaftlichen Schaugärten in Großbritannien, die berühmten Gärten von Schloss Versailes, der Englische Garten in München oder jene von Schloss Belvedere und Schloss Schönbrunn. Viele solcher Gärten wurden nach historischen Gartenplänen bis ins kleinste Detail angelegt. Derartige groß angelegte Ornamente unter Berücksichtigung von Form und Farbkomposition der Blumen zu entwerfen und gestalten benötigt nebst hoher Kreativität auch ein besonderes Auge für die Landschaft rundum und die Natur selbst. Am Ende besticht dann die Harmonie im Ganzen, weil eben im Einklang mit der Umgebung vorgegangen wird.
In kleineren Privatgärten lässt man seine Fantasie spielen. Da baut man vielleicht eine Pergola als Blickfang, und lässt an dieser effektvoll Blauregen und gefüllte rosafarbene Rosen entlang klettern. Das grüne Wohnzimmer nahe der Terrasse grenzen wir vom übringen Garten etwas ab, indem wir uns beispielweise für einen Übergang mit fröhlich-bunten  Staudenbeeten entscheiden oder für einen Übergang mit fröhlich-bunten Stauden-Kletterpflanzen. Der Blick durch diesen Bogen lässt den Besucher neugierig sein. Was erwartet ihn, wenn er ihn durchschreitet? Jeder, der seinen Garten kunstvoll (!) und mit Liebe gestaltet, verfügt damit in gewisser Weise über „Kunst in der Natur“!
Natur ist für mich auch deshalb Kunst, denn egal wie sehr die Natur inspiriert, niemals wird jemand die unzähligen Farbtöne so abmischen und anwenden können, wie sie die Natur hervorbringen vermag.  Man denke nur an die vielen Grünschattierungen. Das zarte helle Grün von sich vorsichtig öffnenden Blattknospen. Zu Beginn kaum wahrnehmbar und im Verlauf des Wachstums immer kräftiger in der Farbe bis zu jenem Farbton, der dem jeweiligen Blatt aufgrund seiner Art und Natur und der Schöpfung aus zugedacht ist. Auf Zugfahrten aus dem Fenster blickend, kann ich mich nicht satt sehen an dem Grün, das Wälder, saftige Wiesen und Almen schmückt. Und zur Herbstzeit sehe ich mit kindlicher Freude die gelb, goldgelb, orange und feuerrot leuchtenden Sträucher und Wälder. Besonders hübsch wirkt ein solcher „Vorbote“ des nahenden Herbstes als Blickfang in einer sonst noch recht grünen Bewaldung.

In meiner Kindheit hatte wir zu Hause einen riesigen Nutzgarten, den ich aus heutiger Sicht als Naturgarten bezeichnen würde. Da gab es keine Chemie. Alles Geerntete war „bi0“! Gedüngt wurde mit Kompost und Pferdedung. Letzterer war leicht zu besorgen, denn der Garten war nur über eine Pferdekoppel zugänglich. Die Teiche im nahe gelegenen Schlosspark waren umgeben von abertausenden Buschwindröschen. Als dichte Natur-Teppiche gab es sie rundum und man wähnte sich in einem Zauberwald, im Reich von Waldfeen und unsichtbaren Wichteln.
So ist die Kunst in der Natur, und somit im Freiraum, für mich persönlich immer präsent. Um derartige „natürliche“ Kunstwerke auch den nachfolgenden Generationen bieten zu können, ist der Schutz von vorhandenen Naturgärten – und jenen, die im Begriff sind zu entstehen – unerlässlich.

Diesen  Beitrag entnahm ich aus dem Buch „Das Herz von Kärnten – Vom Steinbruch zur Naturgartenvision“ und wurde von der Autorin auch für dieses Blog freigegeben.

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