Was ist IHRE Natur?
Wie würden Sie auf diese Frage antworten?
Ist Natur etwas, das außerhalb von uns, unabhänging von uns besteht – oder ist es etwas, das auch mit uns zu tun hat, wovon wir vielleicht ein Teil sind, was uns ausmacht?
Scala-Hausmann Cornelia M.
Jg. 1965. „Lebensunternehmerin“. DDipl. Selfness & Business Coach, wohnt und arbeitet in Liebenfels und Wien, Studium Grafik-Design & Werbewissenschaft. Bis 2000 geschäftsführende Gesellschafterin einer Werbeagentur. Ausbildung in Coaching, therapie und Gesundheit. Seit sieben Jahren als „Selfness Coach“ tätig. Nebenbei Philosophiestudium. Aufbau des friendShip-village of life art in Kärnten. Buchveröffentlichung „Die einfachen Wunder der Gesundheit – für Lesefaule und Schwerbeschäftigte“.
EU-Zertifizierung als Erwachsenenbilderin im Bildungsmanagement. Gründung des Institutes für Zukunftskompetenzen. http://wwwfriendship-akademie.at , http://zukunftskompetenzen.at , http://selfnesscoaching.at
Für Scala-Hausmann ist die Natur bester Begleiter, Rettungsanker und relativiert Situationen, „wenn ich unwichtige Dinge zu wichtig nehme“.
Es liegt in der Natur des Menschen, in der Natur zu sein. Ist er das nicht in gesundem Maße, „denaturiert“ er auch sich selbst. Nachvollziehbar?
Fragen Sie sich selbst, wie oft Sie sich in der Natur aufhalten – und vor allem: wie?
Ein Bauer, der sein Feld bestellt, im Traktor auf und ab fährt und fleißig düngt, wird dadurch nicht unbedingt seiner Natur näher kommen. Ein Leistugssportler, der sein Leistungskontingent erfüllt, ebenso wenig. Wenn wir etwas davon haben wollen, müssen wir uns schon auf einen Austausch einlassen, also auf ein Kommunizieren mit der Natur. Sie wirklich SEHEN, SPÜREN und BEGREIFEN.
Wer in der glücklichen Lage ist, nahe an seinem Wohnort ein Stück Natur vorzufinden, wer vielleicht einen Wald und Berge „vor der Nase“ hat, kann es für seine eigene Natur nützen und immer wieder ganz bewusst und hautnah erleben. Allein ein Blick von einem Berg ins Tal bewirkt etwas in uns. Ein blick auf eine ferne Bergkette oder auch auf einen See. Biologisch geschieht dabei etwas mit uns, unser Körper gesundet – allein durch einen Blick!
Man denke nur an einen Sonnenaufgang oder an einen Sonnenuntergang. Wir spüren die Natur, die Schöpfung, wir spüren Ruhe in uns, wir zentrieren uns. Das ist für den heutigen Menschen, in einer Zeit der Zerstreuung, immer wichtiger, ja lebenswichtig.
Und wo sieht man glücklichere und zufriedenere Menschen als in ihrem eingen Garten – Symbol des eigenen Schaffens, des eigenen Gestaltens? Nicht von ungefähr hatten mächtige Menschen immer wunderschön gestaltete Parks, die ein Sinnbild ihrer Schöpferkraft, ihrer Macht waren. Im Fernen Osten ebenso wie bei uns in Zentraleuropa.
Im Zen ist der Garten ein Sinnbild, ein Spiegel der Geistigkeit und drückt durch seine klaren Linien einen klaren Geist aus. Der Zen-Mönch kommuniziert mit dem Garten in bestimmter Art und Weise. Steine spielen hier eine wichtige Rolle. Schenkt man alten tibetischen Lehren Glauben, so sind Steine Lebewesen in einer sehr niedrigen, aber darum umso göttlicheren Stufe, die ebenso lebendig sind. Jeder Steinsammler und jedes Kind wird dem vermutlich zustimmen. Steine, unter einem Mikroskop betrachtet, eröffnen uns neue Universen. Nicht ist so, wie es auf den ersten Blick scheint – wir wissen es, und vergessen es leider allzu oft. Frei nach William Blake: „…zu schau´n die Welt in einem Körnchen Sand, den Himmel in dem Blumenbund, halt die Unendlichkeit in deiner Hand, die Ewigkeit in einer Stund.“
Es gibt aber noch andere Aspekte: Kristalle leben und wachsen genauso wie Pflanzen und werden in dieser Lehre bereits als Weiterentwicklung in ebendiese Richtun gesehen. (Sie brauchen auch Luft und Licht als „Nahrung“, ansonsten zerbröckeln sie.) Aus der Lithotherapie, unter anderem auch von Hildegard von Bingen, ist bekannt, wie heilsam Steine und Kristalle wirken können.
Steinmehl wird getrunken, umd dem Körper Mineralien zuzuführen. Gletschermilch ist in manchen Gegenden der Erde ein unverzichtbarer Dünger, um ganze Dörfer am Leben zu erhalten. Viele Menschen haben ihre „Glückssteine“ im Hosensack oder am Schreibtisch und „erden“ sich damit immer wieder. Man sieht, auch Steine haben es in sich und sind weit mehr als wir manchmal registieren, wenn wir achtlos über sie schreiten.
Somit kann ein Steingarten ein Kraftspender sein, ein klärender Helfer in Zeiten der Anspannung und Not. Kombiniert mit Pflanzen und Tieren dient er uns als eigen kleine Welt in einer großen, aus der wir uns ab und zu zurückziehen , um anschließend wieder kraftvoll „hinaus“ gehen zu können.
In einem Garten Plätze zu schaffen, wo man Abstand zu den Dingen des Alltags bekommt, alles wieder relativieren kann, die Dinge wieder an ihren Platz setzt – sich gewissermaßen einen kurzen „Retreat“ gönnt, um dann wieder klarer, erholter und gefasster mit Situationen umgehen zu können, ist für „Kenner“ ein gern genütztes Potenzial. Abgesehen davon wissen Heilkundler um die stärkende Wirkung von Pflanzen, die unser Blut – besser als jede Bluttransfusion – auffrischen und von Bäumen, die uns im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken stärken.
In meinem Büchlein „Die einfachen Wunder der Gesundheit“ sind viele derartige Beispiele aufgeführt. Beispiel, die Winder sind, die Wunder wirken. In diesem Sinne wünsche ich dem Naturgarten, einer kleinen Welt in einer großen, einem kleinen Herzen in einem unglaublichen großen, viel Austausch mit Menschen, die wieder das WESENtliche finden und ihr eigenes WESEN, ihre eigene NATUR, leben wollen.
„Beim Abendspaziergang findet Yin eine Idee. Sie hebt sie auf. Plötzlich wird es
dunkel und der gesamte Weg ist mit funkelnden, glitzernden Ideen übersät.
Yin folgt ihnen und gelangt an ein Ideenmeer, das so hell wie die Sonne
leuchtet. Yin ist so überwältigt von dem Glanz, dass sie in Schlaf versinkt.
Am Morgen erwacht sie und erblickt zuzählige Kieselsteine. Ihr ist klar, dass
dies die schlafenden Ideen sind, und sie sammelt soviel sie nur tragen kann…“
„Steine“, Till Thilo
Diesen Beitrag entnahm ich aus dem Buch „Das Herz von Kärnten – Vom Steinbruch zur Naturgartenvision“ und wurde von der Autorin auch für dieses Blog freigegeben.
Am 10. Dezember 2009 von Albert
Kategorie: Autor(inn)enbeitrag, Kunst, Schule, Stil - Lebensstil
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