Sehr geehrter Herr Kulterer, „Liebe“ geht bekanntlich durch den Magen, vor allem wenn es sich dabei um so schmackhaft gesunde Kost handelt. Mit Ihrer im Jahr 2000 erschaffenen Marke „So schmeckt Kärnten“ wurden Sie zu einem Botschafter der Genüsse in Kärnten. Es begann eine Zeit der Auszeichnungen und Ehrungen Ihrer Ideen.
Wenn Sie zurückdenken, was war besonders gut?
Sehr gut war, dass ich in das LOGO „So schmeckt Kärnten“ den orginalen Schriftzug der Kärntner Werbung integrieren durfte. Das LOGO ist eine abstrakte Symbiose der Kärntner Naturlandschaft und…
…hat einen touristischen Zusatznutzen. Die orange Sonne im Logo wärmt förmlich die davor liegende Seenlandschaft auf.
Die Marke ist seit dem Jahr 2000 durch das Patentamt rechtlich geschützt. In den letzten fünf Jahren wurde die Marke immer unter die Top 10 der beliebtesten Marken Kärntens gewählt. Derzeit hat die Marke einen Wert von rund 1,4 Mio. Euro.
2007 stellte ich mich bei Ihnen mit der Fragestellung „Können Sie sich vorstellen, dass ein ,Naturgarten‘ auch für ,So schmeckt Kärnten‘ geeignet ist“, vor. Wir trafen uns auch im Schloss Krastowitz bei Klagenfurt am Wörthersee . Es begann ein reger Erfahrungsaustausch.
Wie denken Sie heute über den „Naturgarten“?
Das Projekt Naturgarten ist ein zeitgenössischer Trend, der unter der Betrachtung des Klimawandels im nächsten Jahrzehnt noch wesentlich mehr an Bedeutung gewinnen wird.
Schön wäre es, wenn sich über das gesamte Land Kärnten kleine Naturgartenzellen in einem Netzwerk – System ausbreiten können.
Ich habe Ihnen als Dank für Ihre seelische Unterstützung mein Buch „Das Herz von Kärnten – Vom Steinbruch zur Naturgartenvision“ zugesandt. Auch in diesem Buch geht es hauptsächlich um die Frage „Was ist ein Naturgarten?“. Hinzu kamen Fragen wie: „Interessant für Gemeinden, das Land Kärnten, vor allem in Bezug – Wirtschaft?“. Sie sehen, der Kreis schließt sich. Naturgarten ist eine vielfältige Chance für die Dorfkultur sowie als Netzwerk für das Land.
Welche Chance geben Sie einer gemeinschaftlichen Entwicklungsarbeit „Naturgarten“?
Ich gebe dem gemeinschaftlichen Projekt Naturgarten eine ähnliche Bedeutung wie dem Projekt – Novicus. Hier könnte der Umweltreferent des Landes Kärntens einen Impuls gegen die Klimaveränderung und gegen die Monokultur im Pflanzenbau setzen.
Mit meinen neuem Buch „Naturgarten – Naturschutz mit Menschen“ möchte ich vor allem Grenzen überwinden und Brücken bauen. Es ist aus dem vorherigen Buch entstanden, da der Wunsch von vielen Lesern eine breitere Öffnung war. Auch Kritik wurde geübt. Naturgarten ist mehr als ein Steinbruch! Naturgarten kann ja überall entstehen! Würde ein Ansatz einer gesetzlichen Regelung und damit wiederum wirtschaftlich dem einzelnen Naturgarten helfen?
Ich bin gegen eine gesetzliche Regelung, weil die Natur Ihre eigenen Gesetze hat und macht. Niemals wird man im Naturgarten die Bezeichnung „Unkraut“ verwenden, sondern man spricht von Wildkräutern.
Als erster zertifizierter Wildkräuterpädagoge Kärntens ist es mir ein Anliegen, dass die Menschen in ihrem eigenen Natur-Garten Kräuter wie Löwenzahn, Brennnessel, Ehrenpreis und Sauerampfer pflücken können. Große Bedeutung hat der Naturgarten auch für die über 300 Heilkräuter, die in Kärnten wachsen. Besonders freut es mich, dass die Frau unseres Landeshauptmannes den gesunden Wert der Brenneselsuppe erkannt hat. Nur naive Journalisten können sich über die Brenneselsuppe lustig machen.
Wir haben die Apotheke Gottes kostenlos vor unserer Haustüre. Das Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen im Naturgarten ging leider bereits größtenteils verloren.
Am 28. Januar 2010 von Albert
Kategorie: Interview, Marke, die - der Entwicklungsweg, Wirtschaft
[…] musste ich mich an jene Aussage von Christian Kulterer […]