Heute Morgen, als ich den Salat für´s Mittagessen holen ging, wurde ich zum Zeugen eines sehr seltenen Schauspieles. Zwei Regenwürmer lagen in Liebe vereint im taunassen Gras. – Ich hatte zwar schon öfter in diversen Fachzeitschriften gelesen, wie „das bei den Regenwürmern geht“, aber nun hatte ich die einmalige Gelegenheit, das Liebesspiel aus nächster Nähe beobachten zu können. – Sofort lief ich ins Haus, um die Kamera zu holen (solche Aufnahmen erwecken stets ein Staunen bei meinen Vorträgen).
Vorsichtig näherte ich mich den Beiden – doch ein verrottendes Walnussblatt beeinträchtigte die perfekte Bildkomposition – also zog ich es vorsichtig weg. – Schwups – Coitus interruptus! So schnell konnten meine Augen fast nicht folgen, wie die beiden Liebenden auseinander waren und jeder in seinem Loch, welche höchstens 10 cm voneinander entfernt lagen, verschwand.
Foto hatte ich nun keines, jedoch ein einzigartiges Naturereignis miterlebt und eine weitere Erkenntnis erlangt: „Die größten Wunder gehen in der Stille vor sich“ (Wilhelm Raabe)…und sie lassen sich nicht so leicht bildlich festhalten!
Verfasst von Helga Riepl
Am 18. April 2010 von Albert
Kategorie: Autor(inn)enbeitrag
Ja, die größten Wunder gehen wahrlich in der Stille vor sich, aber auch nur dann, wenn man mit offenen Augen in den Garten geht – und dies auch noch in so einer tollen Geschichte verfasst. Dazu ist wohl ein jedes Bild überflüssig…