Hans, als Keutschacher wohnhaft am Pyramidenkogel darf ich Dich als Urbergler Vorstellen. Warum werden die Bewohner am Pyramidenkogel eigentlich „Bergler“ genannt? Und wie weit zurück bzw. wie stark sind Deine Wurzeln?
Weit zurück und stark, ich bin mit meinen Kopf und von ganzen Herzen „Bergler“. Als „Bergler“ wurden wir schon immer bezeichnet. Vielleicht weil viele den Pyramidenkogel als Berg sehen.
Du bist Maurer, Polier, und heutzutage würde man Deine Leistungen auch als Projektmanager bezeichnen. Die „Bergler“ nennen Dich auch „Dadi“, sicherlich weil Du schon so vielen geholfen hast und man immer einen Rat von Dir bekommen kann. Deine Meinung ist gefragt.
Würdest Du heutzutage wieder Deinen Beruf „Maurer“ wählen?
Ja sicher, warum nicht? Handwerk hat immer ein Fundament und ehrliche Arbeit wird immer gefragt sein. Vor allem man kann sich weiterentwickeln. Es ist traurig für mich zu sehen, wie heute respektlos dieser Handwerksberuf behandelt, aber auch ausgeführt wird. Vielleicht ist die schnelllebige Zeit schuld daran. Dennoch meine ich, dass man für das Erlernen dieses Berufes in der Lehrzeit auch die Zeit für das Erlernen braucht.
Du hast erzählt, Du hast auch im Steinbruch/Plescherken gearbeitet. Wie war das damals?
Ganz einfach, damals 1953 wurde das Steinbaumaterial noch selbst aus der Natur bzw. die Steine aus dem Steinbruch gebrochen (herausgeholt).
Bleiben wir bei der Bezeichnung Maurer. Ein Maurer arbeitet mit Lehm, Steinen, Ziegeln bis zu Hightech – Baustoffen. Kultur kommt ja auch vom lat. cultura, und sicherlich ist in der Geschichte der Baukunst ist seit dem Turmbau zu Babel die größte Faszination des Bauens hohe, große, noch größere Bauwerke zu erschaffen. Auch in Keutschach haben wir seit etlichen Jahren eine Baudiskussion, der Pyramidenkogel-Turmbau-NEU. Was sagst Du dazu?
Ich bin von der derzeitigen Entwicklung und von diesem Turm-Neubau nicht überzeugt. Es ist auch nicht notwendig einen höheren Turm zu bauen. Sieht man dann mehr vom Land? Wenn man nicht meht sieht, was bringt dann ein höherer Turm?
Vom Turm zu den Steinen. 2005 hast mich zum Vorstellungsgespräch „Naturgarten, Steinwelt und Pyramidenkogel“ bei Herrn Komm-Rat Stefan Hasse in der Bauinnung begleitet. Ich hatte sofort das Gefühl, da haben sich jetzt die richtigen Getroffen. Es wurde von alten Zeiten, von der Kunst des Steinmauerns, und von der Firma Sztriberny gesprochen. Würde Dir eine Initiative über die Geschichte Keutschach von Steinbau bis zu Steinkunst gefallen?
In Keutschach gibt es eine uralte Töpferkunst (Tonprodukte) und auch die Steinkunst bzw. die Steinmaurerkunst wurde weithin geschätzt. So etwas darf nicht in Vergessenheit geraten. So etwas sollte bewahrt werden. Darin waren wir, Herr Hasse als Innungsmeister und ich uns sofort einig.
Ich möchte das genauer Beschreiben. Würde es Dir gefallen, wenn man beim Turm eine Außengestaltung macht, ich sage einmal so salopp „Steingeschichte vom Wörthersee-Raum“. D.h. man gestaltet z.B. eine Steinmauer als Kunstwerk?
Auf alle Fälle. Aber man braucht da oben keine neue Besichtigungs-Steinmauer bauen, die gibt es ja, die sind vorhanden (z.B. der Terrassenbau und Teile des ehemaligen Paulitsch-Turmgasthauses). Man sollte bei einem Neubau, diese Steinwerke berücksichtigen und schützen.
Mein Thema ist ja Naturgarten. Kurz „Harmonie zwischen Natur und Kultur auf kleinem Raum“, und damals, also 2003, habe ich diese Steinwelten nach einer Fragenstellung von Franz Buxbaum geschrieben, aber betont, für mich wäre ein solches Projekt zu groß ich hatte ja den Steinbruch in Plescherken und das Thema Naturgarten.
Was verstehst Du eigentlich unter Naturgarten?
Zusammenarbeiten
Danke für das Gespräch
Am 15. Juni 2011 von Albert
Kategorie: Interview, Keutschach am See, Stil - Lebensstil
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