Das Projekt, das mit im Laufe der letzten Jahre so sehr ans Herz (!) gewachsen ist, wurde nach der herzförmigen Form des Steinbruches „Das Herz von Kärnten“ benannt. Damit sollte die Verbundenheit der Keutschacher bzw. der Kärntner Bevölkerung mit der Natur und mit ihrer Landschaft betont werden.
Parallel zum Wörthersee verläuft südlich davon das Keutschacher Seental mit seinen vier Seen. Nördlich des größten, dem Keutschacher See, befindet sich am Fuße des beliebten Ausflugszieles Pyramidenkogel der erwähnte Steinbruch. Versteckt durch die Bewaldung ist der Steinbruch in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Blickfeld geraten, wodurch er so lange unentdeckt und vor möglicher „Zerstörung“ verschont geblieben ist.
Meine Begeisterung für das Projekt Naturgarten brachte es mit sich, dass ich mir und meiner Umwelt auch Fragen über Dinge stellte, die man vielleicht jahrzehntelang als gegeben hinnimmt. So begann ich mich für die Rübe im Keutschacher Wappen und deren Geschichte zu interessieren.
Die Darstellung des Keutschacher Wappens verdeutlicht für mich vor allem eines: die Rübe hat die Form eines – Herzens! Heute werden Rüben nur mehr selten angebaut. Dafür ist die Nachfrage nach Kräutern, Steinen, ja sogar nach ganzen Naturräumen umso größer.
Im Jahre 2003 sandte ich, naheliegenderweise, an die Zeitschrift „Die Rübe“ (herausgegeben vom Institut für Angewandte Ökopädagogik und Permakultur E.R.D.E.), Informationsunterlagen zu Keutschach bzw. dem Projekt.
Daraus gestaltete Marlis Ortner schließlich einen wunderbaren Artikel, der im Dezember 2003 unter „Rüben-Geschichten aus Keutschach“ veröffentlicht wurde.
„Die hübsche Rüben-Darstellung aus Keutschach ist das Wappen der Herrn von Keutschach, die das erste Mal 1299 urkundlich erwähnt sind. Peter der Keutschacher besiegelte 1344 erstmals mit dem Rüben-Wappenschild die Urkunde, mit der er sein Lehen empfängt.
Die Rübe ist silberfarben, hat eine sehr hübsche Wurzel und trägt drei grüne Krautblätter.
Dreidimensional – aus Marmor – ist sie auf dem sog. Keutschacher Epitaph, einem Steindenkmal an der Außenwand der Pfarrkirche von Maria Saal, zu sehen.
Der berühmteste aus dem Geschlecht der Keutschacher ist Leonhard: Er wurde 1495, obwohl ohne akademische Bildung, aus armen Landadel und aus der tiefsten gemischtsprachigen Provinz stammend, zum Erzbischof von Salzburg gewählt. Die sich vornehmer dünkende Salzburger Gesellschaft bezeichnete ihn gerne als „Leonhard den Rübler„. Dennoch – oder deswegen – gelang ihm das schier Unmögliche, nämlich durch konsequente Wirtschaftspolitik das schwer verschuldete Erzbistum Salzburg zu sanieren und zum wirtschaftlichen Aufstieg zu führen.
Ganz nebenbei gelang es Erzbischof Leonhard von Keutschach, seine Familie zum reichsten Adelsgeschlecht Kärntens mit ausgedehnten Besitzungen von Salzburg bis in die Steiermark zu machen. Seine Bautätigkeit am Übergang von der Spätgotik zur Renaissance war unglaublich umfangreich und alle Neubauten, Umbauten und Renovierungen (in Salzburg-Stadt, Radstadt, Mauterndorf, Glanegg, St. Andrä i.L., Leibnitz, Deutschlandsberg, Traismauer,…) tragen als Markenzeichen sein Wappen: die Keutschacher Rübe„.
Entnommen aus meinem Buch „Das Herz von Kärnten – vom Steinbruch zur Naturgartenvision“ – Kapitel: Keutschach – Rübe im Wappen
Am 29. Mai 2011 von Albert
Kategorie: Buchvorstellung - Presse, Geschichte, Herzraum, Keutschach am See
[…] zu machen, wie es gedacht wurde und ich denke oft an die Möglichkeiten, für z.B. Keutschach am See, welche verwirklicht werden hätten […]
[…] Marlis Ortner und Andi Vogelgruber laden zu diesen besonderen Permakultur -Event im Schloss Limberg in Schwanberg Steiermark ein. […]
[…] Keutschacher Wappen – Die Rübe ist insofern interessant weil die Rübe eine Herzform hat. Eine silbrige , eine weiße herzförmige Rübe mit drei grünen […]
Ich bin in den 50er Jahren in Salzburg in die Volksschule gegangen. Ich erinnere mich an die Darstellung meines Lehrers von damals, dass Leonhard von Keutschach die Rübe ins Wappen der Keutschacher aufgenommen habe, weil er, als er wohl als Junge nicht so spurte, wie sein Vater das wollte und dieser ihm eine Rübe nachgeworfen habe, mit den Worten: „Du Nichtsnutz, du wirst es nie zu was bringen!“ Er war wohl nicht der erste, der das von seinem Vater gesagt bekommen hat…
Ob es darüber andere Quellen gibt, die das bestätigen können, ist mir nicht bekannt.